Wildes Island - Impressionen im August 2017

 

Island - Feuer und Eis. Eine karge Schönheit mit Farbkontrasten und voller Mystik. Mondlandschaften aus Vulkangestein mit Kratern, Lavatürmen, Basaltsäulen und überall Wasser - tosende Brandung, die an der Lavaküste hochspritzt, sumpfige Wiesen mit Wollgrasteppichen übersät, Gletscherströme. Wassermassen, die sich nach unten schieben oder endlos ergießen und ihren Weg bahnen. Sich in Schluchten graben oder in unzählige Wasseradern verästeln. Sich mit heißen Quellen vermischen oder gebändigt durch weite Flächen plötzlich gewaltfrei dahinfließen.

 

Wir erleben Island von seiner garstigen Seite. Inmitten von Tiefausläufern, die vom Atlantik herströmen und immer wieder Regenwolken nachschieben. Graupel schlägt uns ins Gesicht, der Sturmwind verformt unser Zelt. Nebel füllt die Täler und verwehrt uns die Sicht. Der Himmel, mal undurchdringliche Gipswand, mal wie gequollener Tapetenkleister, macht die Farben farblos.

 

Ein paar wenige Stunden Sonnenschein lassen uns erahnen, wie viel intensiver Islands Naturschauspiele anrühren können. Regenbögen zum Träumen, eisige Kunstgebilde, dampfende, zischende oder glucksende Erdkruste, Lichtfächer in blauem Dunst oder Polarschleier im nachtklaren Sternenhimmel. Diese Momente habe ich herbeigesehnt. Und wenn diese Augenblicke dann da waren, habe ich sie in mir aufgenommen, eingefangen und bestaunt. Vielleicht lassen sie euch auch verzaubern.

© Barbara Esser im August 2017

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